Massnahmenzentrum Bitzi (MZB), Referat vom Institutionsleiter Claudio Vannini

Früher bestimmten die Gemeinden was mit arbeitsscheuen Menschen und auch Vagabunden passierte. Es existierten keine Kommissionen. Seit bereits 1921 ist dies nicht mehr zulässig.

Das MZB wird vom Ostschweizerkonkordat, bestehend aus den Kantonen St. Gallen, Thurgau, Graubünden, Glarus, den beiden Appenzell, Schaffhausen und Zürich geführt. Es bietet 58 Insassen Platz. Alle sind volljährig und alle sind Männer. Die Alterskategorie 28 bis 38 Jahr sind am meisten vertreten. 83 Prozent aller Insassen sind Schweizer.
Das Zentrum Bitzi dient dem Vollzug von strafrechtlichen Massnahmen und der Plazierung von Personen mit Freiheits-Entzug. Ziel ist es, mit den Straftätern ein neues Verhalten einzuüben, deren Reintegration in der Gesellschaft und die Verhinderung neuer Delikte. Das Zentrum verfügt über 36 Plätze in der Offenen und 16 in der geschlossenen Abteilung. Mit total 61.5 Vollzeitstellen verzeichnet die Bitzi die tiefste Dotation in der Schweiz.
Die vier Abteilungen Forensik, Soziale Integration, Sicherheit und Berufliche Integration führen die Behandlung von Insassen gemeinsam durch und sind einem integralen Therapieverständnis verpflichtet. 
Der Umgang mit den Insassen ist respektvoll. Insassen werden mit dysfunktionalen Anteilen konfrontiert. Worte und verhalten der Insassen werden in verschiedenen Umfeldern und Situationen beobachtet und in den Öffnungsschritten kontrolliert.


Claudio Vannini
Seit 2011 leitet Claudio Vannini das MZB; zuvor war war er stellvertretender Spitaldirektor des Psychiatriezentrums Rheinau. Er hat einen Doktortitel in Psychologie und einen Master in Health care. Die Arbeit im Massnahmenzentrum sieht er als Motivationsarbeit. Im Vordergrund steht immer die Reintegration der Insassen in die Gesellschaft.